Fachliteratur

 

Comics Memory: Between Waste and the Archive
Rezension von Daniel Stein

Many avid readers of comics are also collectors and archivists of some kind, unless, perhaps, they get their daily dose of comics from an online subscription. But even then, questions of collecting and archiving are crucial, as comics have proven quite resilient against wholesale digitization. In the early stages of the medium, when the newspaper strip was the ruling format, reading comics was not necessarily intended to trigger the impulse to collect and archive the material. Bitte weiterlesen

 

Die Vergessenen der (Comic-)Forschung
Rezension von Augusto Paim

Ein neuer Band zur Forschung von Comics als dokumentarische Mittel beschäftigt sich mit lokalen Kriegen, die bisher allzu wenig Interesse bei Forscher_innen fanden, etwa der Falklandkrieg, der Boxeraufstand oder der Libanesische Bürgerkrieg. Cultures of War in Graphic Novels beleuchtet diese Konflikte und stellt die Relevanz eines dezentralisierten Blickes auf die Welt in den Fokus. Allerdings scheint die Perspektive der Autor_innen bei näherer Betrachtung doch nicht immer wirklich dezentralisiert. Bitte weiterlesen

 

Superheroic Homesick Blues: Captain Marvel, The Past, and Nostalgia for Nostalgia’s Sake
Rezension von Martin Lund

Brian Cremins’ Captain Marvel and the Art of Nostalgia is a fragmented book, jumping between seemingly unrelated aspects of a vaguely defined topic before fizzling out in a disjointed epilogue. As such, it provides a site to consider different responses to the methodological question: what is the purpose of comics studies? Bitte weiterlesen

 

Zitatmaschine: Die Jamie Hewlett Retrospektive blickt zurück auf Jahrzehnte Popkultur
Rezension von Tristan Kugland

Kultstatus mit Tank Girl, Charterfolge mit den Gorillaz und, ebenfalls mit Damon Albarn, Opern über Affen – Jamie Hewlett ist seit Jahren ein umtriebiger Künstler mit eigener, inzwischen sofort identifizierbarer Bildsprache. Der vorliegende Band versammelt nun bekannte Bildkommentare zu Politik und Popkultur, aber auch überraschend feinsinnige dokumentarische Arbeiten und wunderbar in Szene gesetzte Einzelskizzen und Entwürfe. Bitte weiterlesen

 

Die Bilder des Comics
Rezension von Liza Ãœberall

Liest man Bild und Mythos – Geschichte der Bilderzählung in der bildenden Kunst (2003) von Luca Giuliani zum Verständnis der griechischen Antike, könnte man annehmen, der Comic hat seinen Ursprung bereits auf griechischen Vasen. Doch ist der Comic nicht mehr als eine erzählte Bildergeschichte? Bitte weiterlesen

Comics

 

Zwischen Mensch und Maschine
Rezension von Anna Lena Weise

England im späten 19. Jahrhundert. Im Zeitalter der industriellen Revolution treffen Fantastik und eine Prise Wahnsinn aufeinander. Eine alternative Entwicklung der Technik verwoben mit einem Touch viktorianischer Epoche. Dieser Mischung, auch Steampunk genannt, widmet sich Joe Benitez in seinem »Überraschungshit« Lady Mechanika. Das Ganze serviert mit einer Spur Horror, jeder Menge Abenteuer und Fortschrittsfanatismus, der selbst vor Mord nicht Halt macht. Bitte weiterlesen

 

Denk ich an Afrika…
Rezension von Julia Bousboa

In ihrer Reihe Akissi zeichnen Marguerite Abouet und Mathieu Sapin vor der Kulisse Abidjans eine starke kleine Heldin, die sich so gar nicht dem westlichen Bild vom bedürftigen afrikanischen Kind unterordnen will. Ein Kindercomic für alle ab sechs. Bitte weiterlesen

 

Wie wir lesen wollen
Rezension von Zara Zerbe

Vor dem Rezensieren musste erst einmal Staub gesaugt werden – allerdings nicht zwecks Prokrastination, sondern um das zu besprechende Werk einmal vollständig ausrollen zu können. Katharina Greves Webcomic Das Hochhaus hat eine Papierform gefunden, die nicht nur dem Gegenstand erstaunlich gerecht wird, sondern auch das Erzählen in Bildern an sich auf eine neue Ebene hebt: eine knapp sieben Meter lange Schriftrolle aus dem Hause Round not Square. Bitte weiterlesen

 

»Es gibt keine Worte für solche Abgründe kreischenden und uralten Wahnsinns«
Rezension von Johann Haberlah

»Die Uhr schlug Elf.« Dann führt uns der finster hingewischte Kapuzenmann – oder ist es der Illustrator Alberto Breccia? – hinaus in die Welt Lovecrafts: In unergründlichen Schatten tummeln sich körperlose Gestalten, dickbäuchige Flötenspieler, tentakelbewährte Alien-Götter und breitmäulige Fischgesichter... Bitte weiterlesen

 

Schweizer Architektur-Geschichte(n)
Rezension von Susanne Schwertfeger

Der Züricher Verlag Edition Moderne hat in den vergangenen Monaten zwei Comics vorgelegt, die sich unterschiedlichen Aspekten der Schweizer Architekturgeschichte widmen. Beide zeigen in eindrucksvoller Ausstattung und auf sehr unterschiedliche Weise, welches Bedeutungsspektrum Architektur und Design in unserer Gesellschaft einnehmen können – von der Idee der Gestaltung eines besseren Lebens, über magische Orte, der Identitätsstiftung bis hin zum veritablen Investitionsobjekt (oder gar: Mordmotiv?). Bitte weiterlesen

 

»Sarah, Sarah, come out of the shadows«
Rezension von Kalina Kupczynska

Auf alten jüdischen Friedhöfen findet man an den Grabsteinen das Symbol des Buches, oft sogar reihenweise – in Stein gemeißelte Bücherregale zieren allerdings nur die Grabsteine männlicher Mitglieder der jüdischen Glaubensgemeinden. Das für Frauen vorgesehene Symbol ist traditionellerweise der Kerzenständer, der das Ritual der Anzündung von Sabbatkerzen evoziert. In Sarah Lightmans Graphic Memoir The Book of Sarah werden die Sabbatkerzen nur einmal angezündet, stattdessen bilden Bücherrücken, Cover, aufgeschlagene Bücher ein visuelles Leitmotiv. Bitte weiterlesen

 

Dieses Paradies ist die Hölle
Rezension von Gerrit Lungershausen

Ein Volksfest, ein Taxi, eine Vielzahl obskurer Nachtvögel. Frank Schmolke beschreibt in Nachts im Paradies den Horror eines Taxifahrers während des Münchner Oktoberfests. Bitte weiterlesen

 

Verlegerische Gigantomanie
Rezension von Gerrit Lungershausen

Deutlich vor den anderen Katz-und-Maus-Stories um Felix the Cat (1919), Mickey Mouse (1928) und Tom and Jerry (1940) betrat George Herrimans Krazy Kat (1913-44) das Licht der Welt. Die insgesamt etwa 1.400 Sonntagsseiten aus der Feder von George Herriman gehören zu den großen Schätzen der Comic-Frühgeschichte. Kunsthistoriker Alexander Braun hat nun einen Band mit den Sonntagsseiten der Jahre 1935 bis 1944 vorgelegt. Bitte weiterlesen

 

›Räum’ auf, dann klappt’s auch mit dem Nachbarn‹
Rezension von Christina Töpfer

Es klingt nach Zauberei: Räum einfach auf und verändere damit dein Leben. Die Japanerin Marie Kondo machte diesen Traum 2013 mit dem Erscheinen ihres ersten Buches Magic Cleaning wahr. Seit diesem Jahr gibt es nun Die KonMari-Methode. Wie du Liebe, Job und Alltag in Ordnung bringst. Ein Ratgeber, der über die fiktive Geschichte um eine Klientin Kondos im japanischen Comicstil die Inhalte des KonMari vermittelt. Bitte weiterlesen

 

Im Zwiegespräch mit dem Tod
Rezension von Guadalupe Böhnke Quintana

Ein Leben zwischen Kunst und Liebe, so lautet der Untertitel zur Frida Kahlo-Biografie, die von Vanna Vinci als Comic realisiert wurde. Dass der Ursprung Kahlos schöpferischer Produktivität, die im Fokus steht, jedoch auch eng mit Schmerz und Leid verknüpft ist und die angesprochene Liebe exzessive, selbstzerstörerische Facetten entfaltet, wird beim Lesen schnell deutlich. Dass dem Tod in ihrem Leben eine tragende Rolle zukam, wird auch in diesem Comic visualisiert. Bitte weiterlesen