Fachliteratur

     

The Dark Knight Returns: Again and Again
Rezensionen von Gerrit Lembke, Tristan E. Kugland und Cord-Christian Casper

»Batman and Robin will never die!«, ruft Batman in Grant Morrisons Batman-Comics in den Nachthimmel von Gotham. Und tatsächlich zeigt der Dunkle Ritter auch im stolzen Alter von 76 Jahren kaum Ermüdungserscheinungen. Drei Bat-Schlaglichter. Bitte weiterlesen

     

Lesbare Bilder – die Geburt des Comics aus der Kunst der Linie
Rezension von Jan Roidner

Thierry Smolderen untersucht in The Origins of Comics die Entwicklung hybrider narrativer Konzepte bei William Hogarth und Rodolphe Töpffer. Ausgehend von moralischen Bilderzyklen und der anti-klassizistischen Ästhetik des komischen Romans bilden sie, inspiriert von der modernen illustrierten Bildpresse, die Grundlage für die Geburt des modernen Comic-Strips um 1900. Bitte weiterlesen

     

»Herrlich spinnerte Szenarien«
Rezension von Barbara Eder

Mit Klaus Schikowskis Der Comic – Geschichte, Stile, Künstler stellt eine weitere, überblicksartig angelegte Comic-Historie die Behauptung in Frage, dass im deutsch­sprachigen Raum keine Comicwissenschaft existiere. Ist das noch nötig? Bitte weiterlesen

     

Comic meets Literatur
Rezension von Gerrit Lembke

Monika Schmitz-Emans hat ein Buch über Comic und Literatur vorgelegt: Typus ›Sammelband‹. Diese leiden häufig an denselben Krankheiten und erfordern stereotype Besprechungen mit geradezu kanonischen Kritikpunkten: Es handele sich um eine fragwürdige Auswahl an Aufsätzen von sehr unterschiedlicher Qualität, und vorangestellt sei ein Vorwort, das sich bemüht, die Texte mit einem roten Faden zu würgen. Aber wäre dieses Buch damit gerecht beschrieben? Nein. Bitte weiterlesen

     

Tradition und Innovation: Erzählen in der Graphic Novel
Rezension von Kerstin Howaldt

Der Sammelband Bild ist Text ist Bild vereint 13 Beiträge, die das Genre aus unterschiedlichen Perspektiven und Disziplinen in den Blick nehmen. Konkret wird in den einzelnen Aufsätzen danach gefragt, ob wir eine Abgrenzung der Graphic Novel zu dem als ›populäres Genre‹ bewerteten Comic brauchen, inwiefern narratologische Kategorien wie ›Fokalisator‹ und ›Erzähler‹ auf Bildgeschichten anwendbar sind, sowie nach der kulturwissenschaftlichen Relevanz der Werke. Bitte weiterlesen

     

Von dummen Diagrammen und gewitzten Webcomics
Rezension von Jeff Thoss

In seiner medienwissenschaftlichen Studie Der Witz der Relationen zum Webcomic xkcd untersucht Lukas R. A. Wilde das Phänomen des komischen Diagramms. Dabei herausgekommen ist ein im großen Ganzen durchwachsenes Buch, das Semiotik, Medien- und Erkenntnisphilosophie sowie Humortheorie verbindet und auf ihre Gemeinsamkeiten befragt. Bitte weiterlesen

     

Modus statt Genre – der strukturelle Horror im Comic
Rezension von Susanne Schwertfeger

Wenn Comics auf die Gothic treffen, sind umherstolpernde Untote auf nächtlichen Friedhöfen oder ein knochiger Cryptkeeper längst nicht das Ende der (Bilder-)Geschichte. In ihren Monografien zeigen Julia Round und Christian W. Schneider ausführlich auf, wie Struktur, Narration und Ästhetik des Mediums sich als Ausdruck des Gothic mode lesen lassen und wie viel Grauen wirklich im Gutter steckt. Bitte weiterlesen

     

Beschreibungen/Einschreibungen
Rezension von Lukas R. A. Wilde

Roman Rosenbaum und seine zwölf Mitstreiter_innen in Manga and the Representation of Japanese History haben sich keiner einfachen Aufgabe verschrieben. Das spezifische Thema ›Geschichtsdarstellungen‹ erscheint gegenüber der Fülle allgemeiner Publikationen zum Manga überschaubar, doch schon nach einem kurzen Blick in Vorwort und Inhalt hat man Respekt vor der Phänomenfülle dieser Thematik – und auch der damit verbundenen Bandbreite methodischer und disziplinärer Zugriffe. Bitte weiterlesen

     

Mit Lautmalereien die Comicwelt umschreibend
Rezension von Nina Heindl

Der Katalog Kaboom! Comic in der Kunst ist begleitend zur gleichnamigen Ausstellung erschienen, die vom 15. Juni bis 6. Oktober 2013 in der Weserburg|Museum für moderne Kunst, Bremen zu sehen war. Über dreißig Künstler_innen präsentierend, bleiben Ausstellung und Katalog jedoch altbekannten Mustern in der Ausrichtung des Themas ›Kunst und Comic‹ verhaftet. Bitte weiterlesen

     

Ethnografische Einblicke in die Welt einer Comic-Convention
Rezension von Rabea Koch

Die Comic-Con International in San Diego – »the Super Bowl of comic book conventions« – ist eine jährlich stattfindende Convention der populären Künste in Nordamerika und die größte ihrer Art. Die Autor_innen des Sammelbandes It Happens at Comic-Con liefern, ausgehend von ihrer eigenen Verankerung innerhalb eines (Comic-)Fandoms, unter­schiedliche wissen­schaft­liche Einblicke in die Welt einer Comic-Convention. Bitte weiterlesen

Comics

     

Wolf Larsen revisited
Rezension von Simone Vrckovski

Riff Reb’s adaptiert den Klassiker von Jack London in faszinierenden Bildern und eigenen Worten. Gelingt ihm die bildliterarische Gratwanderung zwischen philosophischem Abenteuerroman und fesselndem Comic-Buch? Bitte weiterlesen

     

Die Sphinx im Somarausch
Rezension von Sandro Esquivel

Das Künstlerkollektiv Tonto um die beiden Grazer Edda Strobl und Helmut Kaplan beschert uns [...] mit seiner 2014 bei avant erschienenen Anthologie Once Upon (A Time) erneut einen Augenschmaus, der dieses Mal besonders traumartig und enigmatisch daherkommt. Dieser Eindruck entsteht zum einen durch Schauplätze wie unterirdische Höhlen, düstere Wälder und unerforschte Planeten, weit stärker jedoch durch die vielschichtige strukturelle und inhaltliche Verflechtung der gesammelten Beiträge. Bitte weiterlesen

     

Erotischer Albtraum als Puppentheater
Rezension von Johanna Michel

Der Berliner Illustrator Jakob Hinrichs adaptiert in seinem ersten Comic einen literarischen Klassiker: Arthur Schnitzlers Traumnovelle. In einer bunten und grotesken Bildsprache erzählt er die Geschichte um die sexuellen Phantasien eines Ehepaares. Erweitert er Schnitzlers Text nur um eine visuelle Version? Oder dient der Klassiker als Grundlage für ein völlig unabhängiges Werk? Bitte weiterlesen

     

Die Fratze des Bösen
Rezension von Nikolai Ziemer

Der Thriller Verblendung von Stieg Larsson offenbart als Comic in besonderer Weise die Schwierigkeiten einer Romanadaption. Denn während die verstrickte Handlung überzeugend in die Comic-Form übertragen wird, passt der Zeichenstil so gar nicht zu der brutalen Thematik. Bitte weiterlesen

     

Vielleicht hat der Cyborg sich einfach überlebt
Rezension von Jakob Kibala

Chris Metzen, Flint Dille und Livio Ramondelli handeln in ihrer Transformers-Trilogie politische Probleme durch Kampfroboter aus. Krachend scheitern sie dabei an ihrem eigenen Anspruch. Dies wirft die Frage auf, ob das Roboter-Science-Fiction-Genre noch zur Gesellschaftskritik taugt. Bitte weiterlesen

     

Überlebensgroß und ganz nah
Rezension von Chris Ullrich Cochanski

Man nannte ihn das ›achte Weltwunder‹ und inszenierte ihn als den größten Kämpfer der Welt. Aber kann man die Geschichten von ›André the Giant‹ und dem Menschen dahinter gleichermaßen erzählen? Box Brown wagt es in einer Biographie. Bitte weiterlesen

     

Trapped in the System
Rezension von Christina Maria Koch

Two deeply personal stories paint the big picture of what it means to be sick within and without medical institutions – an artistically masterful, sometimes painful, and yet often humorous read. Bitte weiterlesen

     

Dath wie Tiramisu wie
Rezension von Gerrit Lembke

Als ich zuletzt in einem Restaurant zu Abend aß, servierte die Kellnerin als Vorspeise eine gut gewürzte Rindfleischterrine, als Hauptspeise eine zartrosa Entenbrust mit frischem Gemüse und zum Abschluss ein hausgemachtes Tiramisu. Und was für eines: Traurig schwamm das Löffelbiscuit in Mascarpone-Ersatz. Notabene: Schlechter Nachtisch verdirbt das Essen. Am Ende von Mensch wie Gras wie von Dietmar Dath und Oliver Scheibler gibt es Tiramisu. Hausgemacht. Bitte weiterlesen

     

Weisse Wölfe im braunen Sumpf
Rezension von Andreas Heimann

Über Jahre hinweg vermag es die Zwickauer Zelle, ihren rechten Terror zu verschleiern – mit ihrem Comic Weisse Wölfe schaffen es Texter David Schraven und Zeichner Jan Feindt, einen Teil dieser rechten Gewalt in schwarz-weißen Bildern auf Papier zu bannen. Bitte weiterlesen

     

Home Sweet Home
Rezension von Yanine Esquivel

Es war zwar nicht das Ziel seiner Reise, aber Hellboy ist zu Hause angekommen – in der Hölle. Dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht, überrascht eigentlich nicht, aber was genau erwartet ihn und wie zur Hölle kommt er mit dieser misslichen Lage zurecht? Bitte weiterlesen

     

Katastrophengeburtstag!
Rezension von Rilana Kubassa

Gescheiterte Hoffnungen, Katastrophen, tragische Held_innen – anlässlich seines zehnjährigen Jubiläums hält SPRING #10: ABC of Tragedy für seine Leser_innen einiges an Drama bereit. Vom Dilemma des täglichen Lebens und tragikomischen Situationen bis hin zu allerlei schicksalhaften Geschichten und Unglücksfällen, widmen sich 32 internationale Zeichnerinnen den Spielarten der Tragödie. Bitte weiterlesen

     

Der Traum von Freiheit
Rezension vom AK Comic Berlin

Reinhard Kleist erzählt in seinen beiden biografisch angelehnten Comics von den traumatischen Schicksalen des Hertzko Haft und der Samia Yusuf Omar. Es ist die Geschichte eines Mannes, der von den Nazis deportiert und zum Kämpfen gezwungen wird, und die einer jungen Frau, die sich auf eine gefährliche Flucht begibt, um sich und ihrer Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Beide Geschichten basieren auf Erlebnissen real existierender Personen. Während Der Boxer jedoch eindringlich und detailliert erzählt wird, verweilt Der Traum von Olympia auf der Oberfläche. Bitte weiterlesen

     

Dauergast von einem anderen Planeten
Rezension von Zara Zerbe

Wie lebt es sich eigentlich im Kreuzfeuer der ungefilterten Sinneseindrücke? Und was genau ist überhaupt ›Asperger‹? Diese Fragen beantwortet Daniela Schreiter in ihrem autobio­grafischen Comic Schattenspringer. Bitte weiterlesen

     

Metamorphose zwischen Bombenrauch und roter Seide
Rezension vom AK Comic Berlin

Das falsche Geschlecht von Chloé Cruchaudet erzählt die reale Geschichte vom Verfall einer Beziehung in Paris während des Ersten Weltkriegs. Paul, der sich als Frau verkleidet, um nicht als Deserteur erkannt zu werden, verliert sich immer mehr in seiner neuen Rolle. Seine Erinnerungen an den Krieg führen zu Träumen, Wahnvorstellungen und schließlich zu gewaltvollen Ausbrüchen gegen seine Frau Louise. Dieser Comic gewinnt seine Authentizität aus dem subjektiv-emotionalen Einblick in die Situation der Protagonist_innen. Bitte weiterlesen